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Datum & Uhrzeit: 2015-10-27

Autor: Ilja Woitaschek, Fachgebiet Heisausbildung, Feuerwehr Bad Rappenau

Viel hat sich in den letzten Jahren bei der Feuerwehr in punkto Schutzbekleidung und Löschtechnik getan. Dieser Entwicklung gilt es Schritt zu halten, zusätzlich muss einigen gesetzlichen Anforderungen in der Ausbildung Rechnung getragen werden.Gründe genug also, sich mit dem Thema der sogenannten Heiss- oder Realbrandausbildung zu beschäftigen. Bei der Feuerwehr Bad Rappenau macht dies seit 2012 ein Team von Ausbildern, die aus verschiedenen Abteilungen der Wehr stammen.Zunächst stand für die Ausbildung ein mobiler Gasbefeuerter Container der EnBW zur Verfügung. Diesen Container haben in 2013 ein Großteil der ca. 160 Atemschutzgeräteträger in Bad Rappenau durchlaufen und dabei einigens an Lerneffekten erzielt. Nach einer Neuvergabe der Stromkonzessionen durch den Gemeinderat, steht diese Anlage seit Ende 2013 allerdings nicht mehr zur Verfügung. Es musste also etwas Neues her. Das Ausbilderteam wurde damit betraut, eine Lösung zu erarbeiten. Zunächst stand die Idee im Raum, eigenständig einen sogenannten Feststoffbefeuerten Container (in solchen Anlagen wird unbehandeltes Holz verbrannt) zu bauen und zu betreiben. Holzbefeuerte Anlagen haben gegenüber Gasbefeuerten den Vorteil, daß Sie neben einer Wärmegewöhnung auch das Bekämpfen von verschiedenen Phänomen trainieren, die in Verbindung mit Rauchgas entstehen. Dies ist so in einer Gasbefeuerten Anlage nicht möglich. Herausforderungen einer Holzbefeuerten Anlage sind dagegen der Betrieb, der mit entsprechenden Rauchemissionen verbunden ist und die Sicherheit in einer solchen Anlage. Ein Holzfeuer kennt, anders als ein Gasfeuer, keinen NOT-AUS-Knopf.Aus verschiedenen Gründen wurde der Bau einer eigenen Anlage verworfen und ein teilkommerzieller Ansatz gewählt. Das Ausbilderteam, das derzeit aus sechs Kameraden besteht, absolvierte somit auf dem Gelände der Firma IFRT den Lehrgang zum Ausbilder für Realbrandtraining. Die Firma IFRT (International Fire and Rescue Training) mit Sitz in Külsheim bietet auf kommmerzieller Basis Ausbildungen zum Thema Realbrandausbildung an. Die Übungsanlagen der Firma IFRT liegen auf dem Gelände des ehemaligen Panzerwaschplatzes der Prinz-Eugen-Kaserne in Külsheim. In vielerlei Hinsicht also ein idealer Ort für derartige Übungen. Der mehrtätige Ausbildungslehrgang war für das gesamte Team eine tolle Erfahrung und auch Herausforderung. Bedingt durch den hohen Praxisanteil ging es innerhalb der Ausbildung täglich mehrfach „ins Feuer“, hier konnte das Team nicht nur die Fähigkeiten der eigenen Schutzkleidung kennenlernen, sondern erlebte auch die Grenzen der eigenen körperlichen Belastungsfähigkeit. Dies alles unter Anleitung der Trainer von IFRT – im Hauptberuf alles Feuerwehrmänner von verschiedenen Berufsfeuerwehren. Einhelliges Fazit der Gruppe nach Ende des Lehrganges war dann auch, daß für die Feuerwehr Bad Rappenau auf der Anlage zukünftig eine gutes und fundiertes Training möglich sein wird. Neben allen Lerneffekten wird dabei der Hauptfokus auf der sicheren Brandbekämpfung liegen. Das größte Anliegen der Ausbilder ist es doch, daß alle Kameraden immer wohlbehalten von den Einsätzen zurückkehren. Diesem Ziel wird mit der zukünftigen Art der Ausbildung Rechnung getragen. Auch Kommandant Felix Mann, der zu einem Kurzbesuch hinzustieß, zeigte sich überzeugt von dem eingeschlagenen Weg: „Die Möglichkeit, auf der IFRT-Anlage mit unseren eigenen Ausbildern Trainings durchzuführen eröffnet neue Möglichkeiten der Ausbildung, die wir so am Standort nicht leisten könnten.“Der Plan des Ausbilderteams sieht nunmehr vor, daß nach Abschluss der Ausbildung – hier sind noch einige Praxisdurchgänge vonnöten – die Ausbilder auf der Anlage der Firma IFRT die eigenen Kameraden schulen werden. Dies hat den Vorteil, daß ein spezifisch auf die Belange der Feuerwehr Bad Rappenau entwickeltes Training durchgeführt werden kann. Start dieser Trainings wird voraussichtlich im Frühjahr 2016 sein.Bild 1: Felix Mann beim Besuch des Lehrgangs mit dem Ausbilderteam. Von links nach rechts: Felix Mann, Ilja Woitaschek, Michael Mohr, Axel Strauch. Knieend: Stephan Wegner, Felix Hocher. Nicht auf dem Bild aber auch im Team: Jan Link.Bild 2: Ein Teil der Anlage der Firma IFRTBild 3: Debriefing in der Gruppe nach erfolgtem Durchgang.