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Datum & Uhrzeit: 2012-10-21

Autor: Axel Klumbach, Feuerwehr Bad Rappenau

Am 20.10.2012 fand in Heinsheim eine Hochwasserschutzübung der Feuerwehr Bad Rappenau gemeinsam mit dem Zweckverband Hochwasserschutz (Einzugsbereich Elsenz Schwarzbach) statt.Die insgesamt ca. 60 Übungsteilnehmer, bestehend aus Mitarbeitern des Zweckverbandes, Mitarbeitern der Stadtverwaltung, DLRG und Feuerwehr erwartete ein teilweise schweißtreibender aber auch sehr informativer Nachmittag. Nach der Begrüßung durch den örtlichen Abteilungskommandant Matthias Kampp begrüßte Willi Freymeyer in Vertretung von Oberbürgermeister Heribert Blättgen die Übungsteilnehmer und dankte gleichzeitig für die Bereitschaft hier die Freizeit an diesem schönen sonnigen Samstagnachmittag zum Wohle und zur Sicherheit der Bad Rappenauer Bevölkerung zu opfern. Neben Hans-Ulrich Kretz (Leiter Tiefbauamt), Achim Gerbig (Leiter Bauhof) und Gerd Schleyer (Leiter Kläranlage) standen weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung bereit, um zum Gelingen der Übung beizutragen.Anschließend erläuterten Kommandant Felix Mann, Henry Liphardt und Lothar Knödl (beide vom Zweckverband) den Übungsverlauf und die Ziele, die durch diese Übung erreicht werden sollen. Nach dem theoretischen Teil wurden die Teilnehmer in 4 Gruppen eingeteilt. Gruppe 1+2 wurden eingewiesen, wie Sandsäcke zu füllen sind. Hier standen unterschiedliche Gerätschaften bereit und konnten ausprobiert werden. Gruppe 3 setzte das Dammbalkensystem bei der Sporthalle ein und Gruppe 4 wurde in einer Rundfahrt über die Pumpwerke und die Hinterlandzuflüsse informiert. Neben den Pumpwerken lag hier der Schwerpunkt bei der Besichtigung der Verdolungseinläufe. Insbesondere dieses Thema war für die Mitglieder der Feuerwehr interessant, da die Übungsteilnehmer aus allen Abteilungen der Feuerwehr Bad Rappenau stammten und solche Verdolungseinläufe in jedem Ortsteil vorhanden sind. Sicher wird der Bauhof hier zukünftig mehr auf den Zustand dieser Einläufe achten. Mit dem Durchwechseln der Gruppen wurde der gleiche Informationsstand für alle Teilnehmer erreicht. Ab 16:00 Uhr stand dann die hochwassergerechte Verlegung der nun gefüllten 1000 Sandsäcke auf dem Programm. Durch Mitarbeiter des Bauhofes wurden die Sandsackpaletten vom Parkplatz der Feuerwehr mit schwerem Gerät zum Hochwasserschutzdamm bei der Sporthalle transportiert. In einer langen Kette aller Übungsteilnehmer wurden die Sandsäcke unter Anleitung der Mitarbeiter vom Zweckverband fachgerecht verlegt. Auch diese Tätigkeit kann gleichermaßen auf alle Abteilungen der Feuerwehr zukommen, gibt es doch nahezu in jedem Ortsteil Regenrückhaltebecken, bei denen unter Umständen bei Starkregen oder Unwettern der Damm erhöht oder verstärkt werden muss. Da diese Übung als Gruppenführerfortbildung durchgeführt wurde ist es wichtig, dass die Übungsteilnehmer das erlangte Wissen und die Informationen auch in den Abteilungen an die Kameraden weitergegeben werden. Trotz aller Möglichkeiten die zuvor aufgezeigt wurden sei an dieser Stelle auch auf die private Hochwasservorsorge hingewiesen. Möglichkeiten bestehen hier durch die bauliche Vorsorge z.B. das Verschrauben der Öltanks am Boden. Über die Informationsvorsorge können sich die Anwohner über ihre Hochwassergefährdung und mögliche Schutzmaßnahmen informieren. Auch mit der Verhaltensvorsorge, d.h. im Ereignisfall werden – ggf. gemeinsam mit Nachbarn – Notfallmaßnahmen zur Schadensminderung ergriffen, z.B. Hochstellen von Möbel, Sicherung von Geräten. Und mit der finanziellen Vorsorge ist bereits frühzeitig z.B. an eine Versicherung gegen Hochwasserschäden zu denken. Somit sollte jeder rechtzeitig für eine eigene Hochwasserschutzausrüstung sorgen. Organisationen der Gefahrenabwehr wie Feuerwehr oder THW benötigen im Schadensfall ihre Ausrüstung selbst und können diese nicht ausleihen. Als praktischer und sicherheitsrelevanter Tipp sei zum Schluss erwähnt: Mit dem Auspumpen des Kellers erst beginnen, wenn draußen der Wasserstand sinkt, da sonst Auftriebsschäden und Unterspülungen am Gebäude drohen. Für die Verkehrsbehinderungen bitten wir die Bevölkerung nochmal um Verständnis, diese Übung diente ihrer Sicherheit!