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Datum & Uhrzeit: 2011-09-24

Autor: Roland Kontny + Jan Jedinat, Feuerwehr Bad Rappenau, Abt. Treschklingen (Axel Klumbach)

Es ist Samstag der 24. September 2011. Das gute Wetter will die Familie Link aus Treschklingen für ihr alljährliches Scheunenfest nutzen. Als sie die letzten Vorbereitungen treffen ahnen sie nicht, wie dieser Tag enden wird.Rund 20 Familienangehörige und Nachbarn treffen ein, es wird gegrillt und gefeiert. Gegen Abend erreicht die Feier ihren Höhepunkt. Die Festgesellschaft zieht sich in die Scheune zurück, um dort weiter zu feiern. Doch vor der Scheune nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Ein nicht vollständig gelöschter Grill, der zum Auskühlen dicht ans Scheunentor gestellt wurde, genügte als Auslöser eines Infernos. Das hölzerne Scheunentor, sowie dort gelagertes Holz entzündeten sich. Von den in der Scheune befindlichen Personen unbemerkt, erfasst das Feuer die komplette Giebelwand. Erst als Rauch ins Innere der Scheune drückt erkennt die Festgesellschaft ihre aussichtslose Lage. Während sich einige ins Freie retten können, bleiben ca. neun Personen im Gebäude zurück.Zur gleichen Zeit bemerkt ein Anwohner aus dem höher gelegenen Treschklingener Neubaugebiet eine aufsteigende Rauchsäule, was ihn dazu verleitet die Feuerwehrleitstelle zu informieren. So das angenommen Übungsszenario.Daraufhin wurde um 18.34 Uhr die Abteilungswehr Treschklingen und der Wasserförderungszug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau, der sich normalerweise aus den Abt. Grombach und Obergimpern zusammensetzt, zum Kirchardter Weg 1 alarmiert. Da die Abt. Grombach nicht einsatzbereit war, wurde die Abt. Babstadt als Ergänzung hinzugezogen. Parallel wurde auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zum Unglücksort gerufen.Für das ersteintreffende Fahrzeug der Abt. Treschklingen stand die Menschenrettung im Vordergrund. Aufgrund einer größeren unbekannten Anzahl von vermissten Personen forderte die fünf Minuten später eintreffende Einsatzleitung (KdoW) die Abteilungswehr Fürfeld nach.Durch den First Responder des Rettungsdienstes wurde der Leitstelle ein Massenanfall an verletzten Personen gemeldet, woraufhin die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des ASB Heilbronn hinzugezogen wurde. Da diese zufällig in näherer Umgebung übte, traf sie sehr rasch am Einsatzort ein, und errichtete einen Sanitätsplatz zur Versorgung der betroffenen Personen vor Ort.Während die Abteilungswehren Treschklingen und Fürfeld mit der Menschenrettung und dem Löschangriff beschäftigt waren, baute der Wasserförderungszug ein doppelte B- Leitung von ca. 500 m Länge von der Kreuzung Rosenäckerstraße / Leibnitzstraße zum Aussiedlerhof im Kirchardter Weg 1 auf. Bis ca. 20:15 Uhr wurden zehn Personen aus der verrauchten Scheune gerettet, dem Rettungsdienst übergeben und nach und nach abtransportiert.Nachdem Feuer SCHWARZ gemeldet wurde und alle verletzten Personen gerettet waren konnte gegen 20:30 Uhr mit den Aufräumarbeiten begonnen werden.Rund 40 Mann der Feuerwehr mit sieben Fahrzeugen und rund 20 Angehörige der SEG mit vier Fahrzeugen waren im Einsatz.Um 21:00 Uhr wurden die Aufräumabreiten beendet und für die knapp 60 Retter und 20 Angehörige der Familie Link begann nun der gemütliche Teil des Abends, und somit konnte Abteilungskommandant Jürgen Harrer das Übungsende bekannt geben.So endete der Abend für Rettungskräfte, Mimen und Organisatoren bei einem gemütlichen Beisammensein mit regem Informationsaustausch in der Scheune der Familie Link.Besonders bedanken möchte sich die Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau, Abteilung Treschklingen bei den Verwandten und Bekannten sowie Freunden der Familie Link, allen Rettungskräften des ASB, dem Wasserförderungszug sowie allen teilnehmenden Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau und den Besuchern dieser Hauptübung.