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Datum & Uhrzeit: 2011-07-12

Autor: Ulrike Plapp-Schirmer, HSt

Der Wegfall der Zivildienstleistenden für den DRK-Kreisverband Heilbronn war das nicht nur das bestimmende Thema des zurückliegenden Jahres. Es zog sich wie ein roter Faden auch durch die Jahreshauptversammlung, die am Freitagabend im Eppinger Stadtteil Richen über die Bühne ging.Keine Hoffnung machen sich die Aktiven im DRK-Kreisverband, dass die Bufdis, die Bundesfreiwilligen, die Lücke schließen, die die Aussetzung des Wehr- und Zivildienstes etwa bei der Versorgung alter Menschen gerissen hat. Und doch hatte Landrat Detlef Piepenburg eine gute Nachricht dabei: "Wir haben eine Unterschrift eines Bufdis bekommen", verkündete er in Richen.VerteuerungDer Wegfall des verpflichtenden Wehr- und Zivildienstes habe "erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesellschaft", erklärte der Landrat in seiner Funktion als DRK-Kreisvorsitzender. Für die jungen Menschen gingen damit auch wertvolle "Erfahrungen fürs Leben" verloren. "Und mancher hat nach seinem Zivildienst vielleicht einen sozialen oder medizinischen Beruf ergriffen: Das wird es so nicht mehr geben. Wer wird diese Arbeit in Zukunft tun? Die Bufdis", so Detlef Piepenburg, "jedenfalls nicht. Der Zulauf ist verschwindend gering." Soziale Dienste würden teurer oder ganz eingestellt. Auch das DRK werde seine Angebote verteuern oder einschränken müssen: "Das sind keine guten Aussichten."Um so mehr weiß der Kreisvorsitzende die Leistung der ehrenamtlichen Rotkreuz-Mitglieder zu schätzen. Nicht nur, dass Erna Lange, Josef Nicklas, Melanie Rose, Jürgen Schneider und in Abwesenheit Jürgen Schäfer mit der DRK-Ehrenurkunde, einem Blumenstrauß und Eintrittskarten für die "Blues Brothers" bei den Jagsthausener Freilichtspielen gedankt wurde. Das Lob für die vielen Helfer fiel an diesem Abend auch besonders üppig aus: "Ohne Ehrenamt", so Detlef Piepenburg, "könnte unsere Gesellschaft gar nicht das alles bewirken, was wir haben."MigrantenAls tatkräftige Organisation mit derzeit 1362 Mitgliedern (minus 60) und 37 Ortsvereinen präsentierte sich der Heilbronner Kreisverband einmal mehr. Die unterschiedlichen Angebote reichen vom Rettungsdienst über die DRK-Residenz in Bad Friedrichshall bis hin zu zahlreichen ambulanten Alltagshilfen, Bildungsreisen, Gymnastikgruppen und einer starken Jugendarbeit. Undenkbar wären die vielen Veranstaltungen im Stadt- und Landkreis ohne die Unterstützung des DRKs. "Man sucht manchmal schon händeringend nach Helfern, weil die jedes Wochenende im Einsatz sind", erklärte Bereitschaftsleiterin Karin Laible."Wir alle wissen, was wir am Roten Kreuz haben", meinte die CDU-Landtagsabgeordnete Friedlinde Gurr-Hirsch in ihrem Grußwort. Um bei rückläufigen Kinderzahlen im Wettbewerb um Jugendlichen bestehen zu können, müssten mehr und mehr junge Migranten eine Zielgruppe für Hilfsorganisationen werden. Ob DRK, DLRG oder Feuerwehr: Die Organisationen müssten sich noch stärker für Menschen mit Migrationshintergrund öffnen.