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Datum & Uhrzeit: 2025-06-19
Autor: Nicole Theuer, Heilbronner Stimme
Auf der Suche nach VerstärkungInteressante Einblicke in den Alltag der Feuerwehr beim Tag der offenen TürSo sieht sie aus, die mobile Brandübungsanlage. Besucher konnten einen Blick hinein werfen. Drinnen war es rußig, und es roch unangenehm. Foto: Franz TheuerVon Nicole TheuerKIRCHARDTDie Kirchardter Feuerwehr hat Nachwuchssorgen – es fehlt an Verstärkung bei den Erwachsenen. Dagegen berichtete Kommandant Markus Bucher: „Bei der Kinderfeuerwehr haben wir eine Warteliste, bei den Jugendlichen sind wir auch gut aufgestellt.“Brandübungsanlage Nun veranstaltete die Rettungsorganisation erstmals seit Jahren wieder einen Tag der offenen Tür. „Da wir aktuell die mobile Brandübungsanlage der EnBW dahaben, bietet sich das an. Wir haben in den vergangenen zwei Wochen unsere Einsatzkräfte da drinnen ausgebildet“, erzählte Bucher. Die Besucher konnten sich beim Rundgang durch die Anlage ein Bild machen, wie die Realität der Feuerwehr in einem Brandobjekt aussieht. Die Wände sind rußschwarz, ein unangenehmer Geruch liegt in der Luft. Für diejenigen, die das nicht mochten, war in der Fahrzeughalle ein Bildschirm aufgehängt, auf den das Geschehen im Container übertragen wurde. Die Feuerwehr hatte an diesem Nachmittag noch mehr zu bieten. „Die Kinder haben in einer kleinen Übung gezeigt, was sie schon gelernt haben“, berichtete Bucher. In der Fahrzeughalle lagen auch Schere und Spreitzer bereit. „Wer möchte, kann die Geräte mal anfassen und wird dabei merken, die haben ein ganz ordentliches Gewicht.“ Zur Freude der jüngsten Besucher waren die Türen des Feuerwehrfahrzeugs geöffnet, so dass sie mal selbst auf dem Fahrersitz oder in der Kabine Platz nehmen konnten.Explosive Mischung Und dann, gerade als es so richtig heiß auf dem Vorplatz des Feuerwehrhauses wurde, betrat ein Wehrmann in Einsatzkleidung die Szenerie. Zielstrebig steuerte er die Schale mitten auf dem Platz an. 1,5 Liter Öl erhitzte der Retter in den nächsten Minuten – und kippte dann 250 Milliliter Wasser drauf! Es zischte, es knallte und eine schwarze Rauchwolke stieg auf. „Stellen Sie sich vor, das hätten Sie in ihrer Küche unter der Dunstabzugshaube gemacht“, meinte Bucher. „Sie können sich vorstellen, dass von der Dunstabzugshaube nicht mehr viel übriggeblieben wäre, von Ihnen aber möglicherweise auch nicht.“ Die Zuschauer waren beeindruckt. Neben praktischen Einblicken in die Arbeit der Feuerwehr gab es für Interessierte auch jede Menge Informationen. So erkundigte sich ein junger Familienvater, ob er denn als Atemschutzgeräteträger seinen Bart behalten könne. Nein, lautete die Antwort: „Du könntest nur versuchen, nur den vorderen Teil stehenzulassen und den unter der Maske hochzuklappen.“ Eine Idee, von der seine Frau nicht begeistert war: „Da muss er sich zwischen Ehe und Feuerwehr entscheiden.“ Um dem Interessenten einen Eintritt möglicherweise doch schmackhaft zu machen, erfuhr er, dass es bei der Feuerwehr auch andere Aufgaben gibt. An diesem Nachmittag präsentieren sich nicht nur die Einsatzkräfte. Im Obergeschoss lud die Feuerwehrkapelle zur Instrumentenprobe ein.