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Datum & Uhrzeit: 2011-10-08
Autor: Harald Scholz / Philipp Kern, Feuerwehr Bad Rappenau, Abt. Wollenberg (Axel Klumbach)
Dichter Rauch stieg am Samstagmittag aus der Scheune der Hausbrennerei Stettner in Wollenberg auf. Um 14.35 Uhr löste die Leitstelle Heilbronn Übungsalarm für die Abteilung Wollenberg aus.Brand in der Au 1, mehrere Personen vermisst so die Alarmmeldung.Schon auf der Anfahrt forderte Gruppenführeranwärter Matthias Bräuchle den Lösch- und Wasserförderungszug Bad Rappenau nach, so wie es auch die Alarm- und Ausrückeordnung vorsieht. Doch bis zum Eintreffen der nachgeforderten Kräfte vergeht viel Zeit, Zeit die jedoch unser Gruppenführer nicht hat, um eine ganze Reihe an Problemsituationen zu meistern. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle wurde er gleich von einer unter Schock stehenden jungen Frau in Beschlag genommen, die ihm aber einige wichtige Informationen über den Standort der vermissten Personen geben konnte. Der Zugang zu den Personen war nur durch den Brandraum möglich.Schnell ordnete er dem unter Atemschutz ausgerüsteten Angriffstrupp eine Brandbekämpfung von innen an. Doch es kommt was kommen musste, der direkt am Anwesen befindliche Hydrant öffnete nicht. Auch hier reagierte Matthias Bräuchle außerordentlich ruhig und wies seine Mannschaft an, weitere 150m B-Schlauchleitung bis zum nächsten Hydranten zu verlegen. Zu diesem Zeitpunkt traf auch Matthias Kampp (Abteilungskommandant Heinsheim) mit dem Kommandowagen ein, und übernahm die Gesamteinsatzleitung. Die Drehleiter wurde gleich aus dem Bereitstellungsraum an die Einsatzstelle gefordert um ein Menschenrettung aus dem Obergeschoss der Scheune zu ermöglichen. Der Wasserförderungszug, der aus den zwei Löschfahrzeugen der Abteilung Obergimpern und Grombach sowie dem 1000m B-Schlauch fassenden Schlauchwagen besteht, wurde beauftragt eine weitere Wasserversorgung zur Einsatzstelle aufzubauen. Zwischenzeitlich war bekannt, dass sich sechs Kinder in der Scheune befinden. So entschloss sich Einsatzleiter Kampp die Mannschaft der Abt. Obergimpern direkt an den Einsatzort zu holen und diese mit einem weiteren Innenangriff zu beauftragen. Kind um Kind wurde mit den unterschiedlichsten Verletzungen (geschminkt vom DRK Obergimpern) aus dem engen verwinkelten Scheunengebäude über die Treppe gerettet und dem DRK Obergimpern übergeben. Ein Kind hatte so starke Rückenverletzungen, dass der Rettungsweg, in Absprache mit dem DRK und dem Notarzt, über den Treppenraum völlig ausgeschlossen wurde, und so die Mannschaft der Drehleiter ihr Können im engen Hof nochmals unter Beweis stellen musste. Nach einer starken Stunde vermeldete Einsatzleiter Kampp Übungsende.Nach den Aufräumarbeiten fand sich die gesamte Mannschaft im Gerätehaus Wollenberg ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch Abteilungskommandant Harald Scholz und bestem Dank an alle teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden, übergab dieser das Wort an Einsatzleiter Kampp. Dieser zeigte sich mit der Übung zufrieden. Das Übungsziel, die Absprache in Führungsebene wie auch die kameradschaftliche Zusammenarbeit aller Abteilungen wurden erfüllt, und bedankte sich für die Einladung nach Wollenberg. Auch Gesamtkommandant Felix Mann, der zusammen mit Axel Klumbach als Übungsbeobachter an der Übung teilnahm, bedankte sich bei allen Abteilungen für die gute Zusammenarbeit, und gab noch einige Tipps und Verbesserungsvorschläge in der Handhabung von Atemschutzgeräten. Nach dieser kurzen Nachbesprechung konnte man in den gemütlichen Teil übergehen.Andrea Baz und Angelika Lange hatten wieder ein leckeres Essen organisiert, Thomas Brenner für ausreichend Getränke gesorgt, so dass der Übungstag einen kameradschaftlichen Ausklang im Gerätehaus Wollenberg nehmen konnte. Die Abteilung Wollenberg bedankt sich herzlich bei:Familie Stettner für die Bereitstellung der Übungsmöglichkeit, den Kindern für das Übernehmen der Statistenrolle, bei dem DRK Ortsverband Obergimpern, der Abt. Obergimpern, Abt. Grombach, Abt. Bad Rappenau sowie dem gesamten Führungspersonal für Hilfestellung und Mitarbeit bei der Übungsvorbereitung.