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Datum & Uhrzeit: 2012-10-26

Autor: Ines Schmiedl – RNZ, Feuerwehr Bad Rappenau

Ob Sturzregen oder Hochwasser: Feuerwehr hat in Heinsheim für den Ernstfall geprobtArtikel der RNZ zur Hochwasserschutzübung am 20.10.2012 in HeinsheimBad Rappenau. Die Feuerwehr kommt, wenn es brennt. Dass ihre Aufgaben aber wesentlich vielseitiger sind, wissen oft nur die Angehörigen der Floriansjünger selbst. Um auf eine wichtige Funktion den Hochwasserschutz aufmerksam zu machen und das richtige Verhalten zu proben, hat sich die Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau mit allen neun Abteilungen jetzt ihre jüngste Übung ausgesucht.Wer nicht nahe an einem Fluss oder Bächlein wohnt, wähnt sich meist gar nicht betroffen. Und doch: Die Feuerwehr rückt öfter nach Sturzregen aus, um beispielsweise Keller leer zu pumpen, als bei tatsächlich über die Ufer tretenden Gewässern, sagt der Bad Rappenauer Gesamtkommandant Felix Mann. Das letzte schlimme Hochwasser gab es in Heinsheim im Jahr 1993. Danach wurde kräftig in den Hochwasserschutz investiert und im Jahr 2000 der 300 Meter lange Damm gebaut, der den Ort schützen soll. 620 000 D-Mark hat die Stadt seinerzeit investiert.Um für den Ernstfall gut gewappnet zu sein, haben sich am Wochenende 60 Feuerwehrleute und zehn Mitglieder der Stadtverwaltung in Heinsheim getroffen, auch Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe haben sich beteiligt. Geübt wurde, wie die Dammbalkensperre an der Zufahrt zum Heinsheimer Sportplatz korrekt aufgebaut wird. Dammbalken schichteten die Aktiven übereinander und innerhalb weniger Minuten war die Barriere aufgebaut und der Sportplatz vom Ort getrennt. Schließlich musste die Sperre noch korrekt verschraubt werden, und schon wären die Häuser vor Wassermassen sicher.Solche Trockenübungen sind immer gut, um im Notfall zu wissen, wie es funktioniert. Was man selbst gemacht hat, prägt sich besser ein. Sagt der Heinsheimer Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Matthias Kampp. Im Hof des Feuerwehrmagazins wurden Sandsäcke gefüllt. Auch das ist nicht so leicht, wie es vielleicht aussieht, zumal im Ernstfall mehrere Stunden Sand geschippt werden müsste, so Kampp. Beispielsweise dürfen die Säcke nur zu zwei Drittel befüllt werden, weil sie sich sonst nicht gut an die Oberfläche anpassen können.Kostengünstige Hilfsmittel kann man sich bauen, indem man ausrangierte Pylonen absägt und als Trichter benutzt, um den Sand gezielt einfüllen zu können. Über das richtige Weitergeben der Sandsäcke in einer Menschenkette wurde ebenfalls gesprochen. So stellen sich die Helfer nicht in einer Reihe auf, sondern versetzt, damit die Säcke quasi nach vorn weitergegeben werden und nicht seitlich.Diese und viele anderen Tipps erhielten die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr, denn ein körperschonender Einsatz ist im Fall der Fälle wichtig. Doch auch eine Rundfahrt war vorgesehen, denn beim Hochwasser müssen auch die Zuflüsse überprüft werden. Deshalb wurden reihum die Einläufe des Regenwassers, zum Beispiel an der Brudersteige, besichtigt und erklärt, wie etwa der Rechen freizuräumen ist und was zu überprüfen sei. Viele weiter Informationen über Regenüberlaufbecken, Abwasserkanäle und Hochwassermeldeordnung rundeten den Nachmittag ab.Siehe Artikel im PDF-Anhang