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Einsatzart: Brand landwirtschaftliches Anwesen
Datum & Uhrzeit: 2011-08-20 01:50:00
Autor: PD Heilbronn / Thomas Wachno + Axel Klumbach, Feuerwehr Bad Rappenau
Polizeibericht:Am 20.08.2011, gegen 01.50 Uhr wurde durch einen Anwohner festgestellt, dass es auf dem Wagenbacher Hof in Bad Rappenau-Obergimpern brannte. Dieser Anwohner weckte zunächst seine Kollegen und verständigte dann sofort die Feuerwehr.Die mittlere Halle von drei Hallen, in denen Hühner gehalten wurden brannte. Dank des Einsatzes von 100 Feuerwehrmännern der Feuerwehren Bad Rappenau und der umliegenden Gemeinden, sowie der Berufsfeuerwehr Heilbronn konnte verhindert werden, dass der Brand auf benachbarte Gebäude übergreifen konnte. Zur Vorsorge waren 10 Mann der Rettungsdienste ebenfalls vor Ort.Die Halle brannte komplett nieder. Dabei entstand ein Sachschaden von mehreren Millionen Euro. Mehrere 10.000 Hühner fielen dem Brand zum Opfer. Personen wurden nicht verletzt.Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an.Foto: 1 Stefan Maurhoff, HStFeuerwehrbericht:Wie oben im Polizeibericht bereits erwähnt wurde am 20.08.2011, gegen 01:50 Uhr durch einen Anwohner festgestellt, dass es auf dem Wagenbacher Hof in Bad Rappenau-Obergimpern brennt. Dieser Anwohner weckte zunächst seine Kollegen und verständigte dann sofort die Feuerwehr. Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte um 01:55 Uhr über digitale Meldeempfänger (DME) mit dem Einsatzstichwort Brand unklar / Wagenbacher Hof und über Sirenen. Eine telefonische Rückfrage bei der Leitstelle brachte Klarheit über das tatsächliche Einsatzobjekt Hühnerfarm. Mittlerweile war auf der Anfahrt durch den Einsatzleiter auch schon der hell erleuchtete Himmel zu sehen und es wurden bereits folgende Kräfte noch auf der Anfahrt nachgefordert:Feuerwehr Bad Wimpfen (KdoW, DLK23/12, LF8/6, HLF20/16, TSF) sowie von der Feuerwehr Bad Rappenau die Abteilung Bonfeld (LF10/6). Der Wasserförderungszug, der aus den Abt. Grombach (LF 8/6) und Obergimpern besteht, wurde durch die Abt. Babstadt (LF 8/6) ergänzt, da die Abt. Obergimpern ja selbst im Einsatz war. KBM Vogel und die Führungsgruppe wurden ebenfalls alarmiert und waren mit dem Einsatzleitwagen (ELW 2) vor Ort. Von der BF Heilbronn wurde der Abrollbehälter Tank und der Abrollbehälter Atemschutz nachgefordert. Die Abt. Bad Rappenau befand sich mit 5 Fahrzeugen (KdoW, MTW, TLF16/25, DLAK 23/12, LF16) bereits auf der Anfahrt.Das DRK aus Obergimpern sowie der DRK OV Bad Rappenau / Siegelsbach waren die ganze Zeit über in Bereitschaft, der RTW aus Bad Rappenau konnte wieder die Einsatzstelle verlassen. Die Polizei war auch vor Ort.Beim Eintreffen des Einsatzleiters stand die mittlere der drei Hallen bereits im Vollbrand.Die Abteilungswehr Obergimpern stellte eine Wasserversorgung über den Löschwasserbehälter der Hühnerfarm her und begann danach eine Riegelstellung zwischen Stall 2 und 3 herzustellen. Weitere anwesende Kräfte der Abt. Obergimpern betreuten die Bewohner des nicht vom Brand betroffenen Büro-Wohnbereiches im Hof.Das Löschfahrzeug (LF 16) aus Bad Rappenau erhielt den Auftrag ebenfalls eine Riegelstellung zwischen Stall 2 und 3 herzustellen, allerdings auf der Rückseite des Gebäudes.Durch den Schlauchwagen SW1000 wurde eine doppelte B-Leitung vom Überflurhydranten zwischen Hühnerfarm und Wasserhochbehälter gelegt und in Betrieb genommen. Hiermit wurde zum einen der Löschwasserbehälter, als auch das LF 16 der Abteilungswehr Bad Rappenau gespeist.Mit der Drehleiter (DLAK 23/12) Bad Rappenau wurde ein Wenderohreinsatz (Riegelstellung) auf der Vorderseite begonnen. Das Tanklöschfahrzeug (TLF16/25) der Abteilungswehr Bad Rappenau wurde ebenfalls auf der Vorderseite zum Einsatz gebracht um eine Riegelstellung zwischen den Hallen 1 + 2 zu bilden.Das Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF) sowie die Drehleiter der Feuerwehr Bad Wimpfen hatten weitere Riegelstellungen auf der Rückseite des Gebäudekomplexes als Einsatzauftrag.Auch die Feuerwehr Neckarbischofsheim und Untergimpern (RNK) waren kurzzeitig vor Ort. Sie wurden zu einem Feuerschein, der von Waibstadt aus zu sehen sei, alarmiert. Zunächst blieben die Kräfte aus NBH in Bereitschaft, konnten dann aber wieder ohne weiter tätig werden zu müssen abrücken, da genug eigenes Personal und Material vorhanden war.Durch die massiven Riegelstellungen konnten die beiden angrenzenden Hallen gehalten werden. Es waren aber auch besondere Riegelstellungen in den Verbindungsgängen und in einem unterirdischen Tunnel zwischen den Hallen notwendig.Die Einsatzleitung wurde schon frühzeitig geordnet und Einsatzabschnitte gebildet.Die Einsatzleitung lag bei Kmdt. Felix Mann und KBM Uwe Vogel unterstützt von Führungsassistent Matthias Kampp. Die Technische Einsatzleitung (Führung der Einsatzabschnitte) erfolgte durch den stv. Kmdt. Thomas Wachno, die Abschnitte wurden durch Ralf Schneider, Bernd Guggolz und Lothar Fleck geführt.Um 04:15 erfolgte eine Lagebesprechung im ELW 2, ein Sanitärhandwerker, ein Elektroinstallateur und ein Bauunternehmen mit Bagger wurden an die Einsatzstelle gerufen. Starkstrom-Verlängerungskabel wurden von einem ortsansässigen Kranverleih zur Verfügung gestellt. Im Laufe des frühen Vormittags konnte somit die Halle 1 wieder mit Wasser und Strom versorgt werden, so dass für die Tiere darin keine weitere Gefahr bestand.Nicht mehr erforderliche Kräfte wurden Stück für Stück aus dem Einsatz herausgelöst.Gegen 05:45 wurden die Löscharbeiten eingestellt und die noch anwesenden Kräfte konnten sich mit belegten Brötchen sowie Kaffee stärken.Die Abteilung Obergimpern blieb noch vor Ort um eventuell Glutnester abzulöschen. Außerdem wurden noch die Giebelwände kontrolliert zum Einsturz gebracht, um eine Gefahrenstelle zu beseitigen.Foto: 2, 3 + 5 Oliver Schüle, RNZ
Foto 4: Thomas Wachno