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Datum & Uhrzeit: 2021-07-14

Autor: Nicole Theuer, HSt

Ilja Woitaschek zieht erste Bilanz als zweiter stellvertretender Kommandant der FeuerwehrEs war eine besondere Wahl, mit der Ilja Woitaschek zum Nachfolger von Axel Klumbach als zweiter stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau gewählt wurde. Erstmals in der Geschichte der Wehr fand ein Urnengang nicht in Präsenz, sondern in Form einer Briefwahl statt. „Mir macht es riesig Spaß“, fasst Woitaschek rund 100 Tage nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses seine Erlebnisse zusammen.Was Neues Bereits seit seinem 13. Lebensjahr gehört der gebürtige Rheinländer der Rettungsorganisation an. „Damals machte meine Heimatfeuerwehr in der Zeitung Werbung für eine zu gründende Jugendfeuerwehr“, erinnert sich der 46-Jährige, „und ich fand es cool, was Neues auszuprobieren, das keine Tradition in meiner Familie hat.“ Denn anders als viele seiner Kameraden ist Woitaschek nicht erblich vorbelastet: „Vor mir hatte noch niemand in meiner Familie etwas mit der Feuerwehr am Hut.“ Als Gymnasiast war er damals gemeinsam mit einer Klassenkameradin ein Exot: „Ich musste mich richtig behaupten. Erst als es auf das Abitur zuging, hat sich das geändert und alle Kameraden haben mitgefiebert.“Wenn er sich an den Beginn seiner Laufbahn erinnert, bekommt Woitaschek, der mit seiner Familie in Wollenberg lebt und dort Stellvertreter von Abteilungskommandant Harald Scholz ist, heute noch glänzende Augen. „Es war beeindruckend zu sehen, wie aus der Diversität unter uns Jugendlichen eine Einheit gewachsen ist.“ Als Glück bezeichnet er es, „dass sich während meiner Zeit bei der Jugendfeuerwehr viele Themen der Grundausbildung ergeben haben“. Ehrlich gibt der Rheinländer zu: „Ich weiß nicht, ob ich dabeigeblieben wäre, wenn ich die Grundausbildung während meines Studiums hätte durchziehen müssen.“Deshalb findet er, es sei eine große Herausforderung, dass man sich Gedanken über die Ausbildung der Quereinsteiger machen müsse. Denn: „Wir sind auf Dauer auf die Quereinsteiger angewiesen und werben auch aktiv um sie“, macht Woitaschek deutlich. Dass Beruf und Familie mit dem Ehrenamt vereinbar sind, steht für Woitaschek außer Frage. „Ohne eine verständnisvolle Partnerin würde es bei mir nicht gehen“, zollt er seiner Gattin Respekt. „Sie hält mir den Rücken frei und hat mir auch ihre Zustimmung signalisiert, als die Frage aufkam, ob ich mich um die Nachfolge von Axel Klumbach bewerben soll.“Denn Verantwortung übernehmen, das liegt dem Familienvater im Blut. „Während meines Jura-Studiums in Köln bin ich zum einen meiner Heimatfeuerwehr treu geblieben und habe mich zum anderen nach einer Betätigung in Köln umgeschaut.“Eine kleine Delle bekam Woitascheks Laufbahn, als er 2004 im Vertrieb bei Lidl anfing. „Den Job habe ich zwei Jahre gemacht und mich dann umorientiert und bin zu Kaufland gewechselt.“ Der Wechsel war gleichbedeutend mit der Erkenntnis, „dass ich hierbleibe“.Umzug Nach dem Umzug nach Wollenberg schloss sich Woitaschek der dortigen Abteilung an. Schon bald begann er, die Übungsdienste mitzugestalten und stellte sich die Frage nach der Zukunft. „Da habe ich mit anderen Kameraden begonnen, mich für die Realbrandausbildung zu engagieren.“ Ein Team wurde ins Leben gerufen, als der Brandcontainer der EnBW nicht mehr zur Verfügung stand. „Da haben wir uns neu orientiert und nutzen seitdem die privat betriebene Anlage in Külsheim.“ Woitaschek machte einen Ausbilderlehrgang und arbeitet nebenher als Trainer in der Anlage.