Informationen

Datum & Uhrzeit: 2021-03-26

Autor: Nicole Theuer – HST/KST

Stefan Hertlein und Harald Scholz sind seit vier Jahrzehnten im aktiven Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad RappenauVon Nicole TheuerVier Jahrzehnte im Dienste der Allgemeinheit bei der Freiwilligen Feuerwehr sind eine beeindruckende Leistung. Und wenn 80 Jahre Diensterfahrung zusammensitzen, um die vergangenen 40 Jahre Revue passieren zu lassen, dann verspricht dies einen interessanten Einblick in die Arbeit der Wehr. Stefan Hertlein und Harald Scholz, die mit drei anderen Wehrmännern das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 40 aktive Jahre ausgezeichnet wurden, nahmen sich für die Kraichgau Stimme Zeit für einen Rückblick.„Wir waren damals eine eingeschworene Clique“, erzählt Harald Scholz. Mit Stefan Hertlein und acht weiteren Freunden trat er 1980 in die Feuerwehr in seinem Heimatort Bonfeld ein. „Wir sind damals viel mit unseren Mopeds rumgefahren und eines Tages wurden wir angesprochen, denn in Bonfeld sollte eine Jugendgruppe gegründet werden“, erinnert sich Hertlein, der heute zur Abteilung Süd gehört, während Scholz Abteilungskommandant in Wollenberg ist. Dorthin ist er vor 25 Jahren gezogen. „Damals habe ich kurz überlegt, ob ich weitermachen soll, doch diesen Gedanken habe ich schnell verworfen, denn mir wurde klar, dass ich durch die Feuerwehr in Kontakt mit den Wollenbergern komme.“Bevor die Clique Anfang der 80er Jahre zur Feuerwehr kam, „haben wir alle zusammen Fußball gespielt“, so Hertlein und schaut Scholz an. Der grinst und gibt zu: „Fußball war nicht so mein Ding, in allen Spielen habe ich nur ein Tor geschossen und mir wurde klar, das ist nicht so meine Welt, und ich könnte mal was anderes machen.“ Scholz hängte die Kickstiefel an den Nagel und ging zu den Blauröcken, denn „ich wollte was Sinnvolles machen“. Hertlein jagte noch ein bisschen länger dem runden Leder nach, trat aber trotzdem mit Scholz in die Feuerwehr ein.Wandel „Die Tätigkeit macht Spaß und ist sehr sinnvoll. Sie bringt jedem was. Man macht das aus Überzeugung“, betont der Bonfelder. „Man wächst mit der Zeit da rein.“ Ein bisschen wehmütig wird Scholz, wenn er an die Anfänge zurückdenkt. „Damals war es noch üblich, dass die Jugendfeuerwehrler bei den Versammlungen dabei waren“, so der 54-Jährige. Damals „hat man gesehen, was möglich ist, wenn man dabeibleibt“. Die Zeit sei schnell vergangenen, sagt der Kripobeamte, der an der Hochschule der Polizei in Wertheim tätig ist. „Wir sind zwar älter geworden, doch unser ehrenamtliches Engagement hält uns jung. So lange es gesundheitlich geht, machen wir weiter.“Eines haben sie festgestellt. „Früher war es entspannter, da blieb man länger sitzen, räumte danach gemeinsam auf und ging heim“, so Hertlein. „Heute ist alles komplexer“, weiß Scholz, „es gibt mehr technische Hilfeleistungen als früher“. Wenn sich auch die Einsätze gewandelt haben, eines ist gleichgeblieben. „Man braucht ein starkes Back-up zu Hause, denn der Melder kann jederzeit anschlagen und man muss zum Einsatz.“Zusammenhalt ist wichtig. Das unterstreicht auch Hertlein und erinnert sich mit Blick auf Scholz daran, dass „du viel im kameradschaftlichen Bereich gemacht hast“. Mehrtagesausflüge nach Monaco und Nizza oder ein zweiwöchiges Landesjugendzeltlager in Italien. Mit Zelten hat auch das nächste großes Projekt von Scholz zu tun.Zusammenwachsen „Wir haben 2020 in Wollenberg eine Jugendgruppe gegründet. Mein Ziel ist es, mit ihr nach Contrexeville zu fahren und dort zu campen, denn Europa kann nur zusammenwachsen, wenn die Jugend zusammenwächst“, bekräftigt er. Die Gründung der Jugendfeuerwehr ist für Scholz eines seiner Highlights. „Ich habe mein persönliches Ziel erreicht, wir haben in Wollenberg viel selbst gestemmt. Die Abteilung kann sich sehen lassen.“„Die Tätigkeit macht Spaß und ist sehr sinnvoll. Sie bringt jedem was.“Harald ScholzStefan Hertlein (links) und Harald Scholz kommen zusammen auf 80 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Rappenau.Foto: Franz TheuerWeitere Ehrungen Nach 2020 entfällt auch in diesem Jahr die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr pandemiebedingt – und damit die Auszeichnung verdienter Mitglieder in großem Rahmen. Neben Stefan Hertlein und Harald Scholz blicken Manfred Rein (Heinsheim), Jürgen Harrer und Rainer Köhl (Süd) auf 40 aktive Jahre zurück. 25 Jahre sind es bei Matthias Pyka (Obergimpern), Peter Schmidt (Süd) und Matthias Bräuchle (Wollenberg). Sie erhalten das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Bronze für 15 Jahre erhalten Andreas Hagner (Babstadt), Roland Kontny, Janosch Zepek (Bad Rappenau) und Martin Gabel (Obergimpern). nit