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Datum & Uhrzeit: 2020-07-21

Autor: Adrian Hoffmann, HSt

Ursache für das Feuer im Heulager ist noch unklar, Polizei hat keine Hinweise auf FremdeinwirkungAuch am Tag zwei nach dem Brand in einem landwirtschaftlichen Betrieb bei Bad Rappenau wird noch Löschwasser ins Heu gepumpt. Die Feuerwehr konnte vom Einsatzort in der Schwaigerner Straße zwischen Rappenau und Bonfeld aber abrücken. Der entstandene Sachschaden ist immens.Wie Polizeisprecher Gerald Olma am Montag sagt, wird der Schaden von den Hof-Betreibern auf 185.000 Euro geschätzt. Rund 120.000 Euro Schaden sei durch den Verlust von Heu und Stroh entstanden. Auf rund 65.000 Euro wird der Schaden an zwei landwirtschaftlichen Geräten beziffert, die in unmittelbarer Nähe zum Heulager standen.Warum das Feuer im Heulager ausgebrochen ist, ist nach Angaben der Heilbronner Polizei nach wie vor unklar. „Hinweise auf eine Fremdeinwirkung gibt es nicht“, sagt Olma. Als möglich gilt auch eine Selbstentzündung, denn die Temperaturen können bei Bakterienbildung im gelagerten Heu stark ansteigen. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe durch den Brand nicht bestanden, sagt Gerald Olma. Verletzt wurden weder Mensch noch Tier. Auf dem Hof werden zahlreiche Kühe gehalten.Noch immer Rauch Wie berichtet hatte die Feuerwehr bei dem Brand auf dem Hof zunächst eine drohende Explosion verhindern müssen. Das Heulager befindet sich direkt neben einem Fermenter der Biogasanlage, in dem sich organische Substanz abbaut und Biogas bildet. Hätte das Feuer auf diesen übergegriffen, hätte laut Aussagen von Feuerwehr-Einsatzleiter Felix Mann eine Verpuffung die Folge sein können. Daher konzentrierte sich die Feuerwehr zunächst auf das Kühlen des Fermenters. Die Rauchsäule über dem Hof war in der Region weithin sichtbar. Für Autofahrer auf der Autobahn gab es kurzzeitig eine Warnung, dass die Sicht eingeschränkt sein könnte.Der Einsatz der Feuerwehr habe bis Sonntag 13 Uhr angedauert, sagt Felix Mann. Vor Ort riecht es noch nach Rauch. Es könne gut sein, dass es vereinzelt erneut zu Rauchentwicklungen komme.„Das stellt keine Gefahr mehr dar“, sagt der Rappenauer Feuerwehr-Kommandant weiter. Das Heu und Stroh befinde sich nun in einem weiter von der Biogasanlage entfernten Betonsilo, wo kein Schaden mehr entstehen könne. Auf dem betreffenden Hof lebe auch ein Mitglied der Feuerwehr, weshalb man einen kurz Draht dorthin und sozusagen auch eine Brandwache vor Ort habe. Für den Eigentümer sei nun in Absprache mit dem Landratsamt zu klären, ob die Brandreste als Abfall entsorgt oder weiter verwendet werden können.Schutz des Grundwassers Um das Grundwasser zu schonen, habe man bei dem Einsatz kein Sonderlöschmittel verwendet, erklärt Felix Mann. „Grundwasser ist eine wichtige Ressource“ und die Topographie des Betriebsgeländes sei so, dass das Löschwasser zurück in den Löschteich führe – womit es wiederverwertet werden kann. Am Einsatzort ist das deutlich zu erkennen, denn das Löschwasser, das aus den Rohren schießt, ist nach einiger Zeit deutlich braun verfärbt.