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Datum & Uhrzeit: 2014-12-08

Autor: Michael Endres – RNZ Sinsheim

Fünf Millionen für die kommenden fünf JahreFeuerwehrbedarfsplan sieht zahlreiche Investitionen vor – Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen künftig unter einem (Feuerwehr-)DachSicherheit kostet Geld – ebenso die Einhaltung hoher Sicherheitsstandards. Und am liebsten wünscht man sich, sie nicht zu brauchen. Doch wenn's sprichwörtlich richtig brennt, sollen die Männer und Frauen im blauen Uniformrock innerhalb kürzester Zeit in Mannschaftsstärke und modernen Fuhrpark zur Stelle sein: Die Feuerwehr. Eine schlagkräftige Mannschaft zur Abwehr aller Gefahren gibt es nicht zum Nulltarif. Doch der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Feuerwehrbedarfsplan für die nächsten Jahre einmütig akzeptiert und damit auch die Weichen für die Zukunft der Bad Rappenauer Floriansjünger gestellt: In den kommenden fünf Jahren werden – sofern die Finanzierung gesichert ist – rund fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit gibt es unter anderem neue Lösch- und Einsatzfahrzeuge, Funkgeräte, Einsatzkleidung und Gerätehäuser. Alles kein Luxus, schließlich geht es um die Schlagkraft und die Sicherheit der Bürger. Denn es ist immer noch Freiwilligendienst, den die Feuerwehrmänner (und -Frauen) in der Kurstadt ausüben – fest angestellte Wehrmänner wären für die Kur- und Bäderstadt schlichtweg nicht zu finanzieren. Von der Gefahrenlage – so die 68-seitige Analyse – ist die Feuerwehr sehr unterschiedlich gefordert. Ausgesprochen gefährliche und brandlastige Gewerbe und Industrieunternehmen gibt es nur sehr wenige. Allerdings gibt es mit den Kliniken, Betreuungseinrichtungen und Altenheimen in der Kernstadt hohe Anforderungen an Menschenrettung, falls es in einer der genannten Einrichtung zu einem Schadensfeuer kommen sollte. Für eine Stadt in der Größenordnung und der Lage von Bad Rappenau unüblich: Die Feuerwehr ist auch für das Teilstück der Autobahn A 6 zwischen der Anschlussstelle Bad Rappenau und Steinsfurt zuständig und unterstützt bei Bedarf die Feuerwehr Sinsheim, die in Fahrtrichtung Heilbronn bis zur Anschlussstelle Bad Rappenau im Einsatz ist. Die wichtigste Veränderung gibt es für Abteilungswehren Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen: Sie werden künftig unter einem gemeinsamen Dach agieren. Notwendig hierfür ist der Bau eines neuen Gerätehauses. Zwar nicht in der geografischen Mitte, aber an verkehrsgünstiger Lage: Im Gewerbegebiet „Buchäcker“ soll nämlich für rund 2,5 Millionen Euro ein neues Gerätehaus (Feuerwehrstandort „Süd“) für die drei Abteilungen erstellt werden. Gleichzeitig werden die eigenen Feuerwehrmagazine aufgegeben. Das Feuerwehrhaus Bad Rappenau soll so strukturiert werden, dass im Bedarfsfall weitere Abteilungen aufgenommen werden können. Dieser Feuerwehrstandort „Mitte“ könnte dann die Stadtteile BadRappenau, Zimmerhof und Babstadt bedienen. Die Feuerwehrhäuser Heinsheim und Wollenberg müssen wegen der Randlage der Stadtteile als Feuerwehrstandorte „Ost“ und „Nord“ erhalten bleiben. Bei Umsetzung dieser Optionen wären langfristig sechs Feuerwehrstandorte statt bisher neun ausreichend.Ersatz für betagten Fahrzeugpark der FeuerwehrLöschfahrzeuge sind bis zu 30 Jahre alt – Einsatzbereitschaft muss gewährleistet sein – Pro Jahr 240 000 Euro für ModernisierungEine Feuerwehr ist nur so gut wie ihre Einsatzmittel. Und dazu zählen besonders die Lösch- und Einsatzfahrzeuge. Die haben aber bei den Floriansjüngern schon einige Jahre „auf dem Buckel“ und müssten in den kommenden Jahren dringend ersetzt werden. Zu diesem Schluss kommt der Feuerwehrbedarfsplan, der von der Feuerwehr zusammen mit externen Fachleuten, der Stadtverwaltung und Mitgliedern des Gemeinderats für die nächsten fünf Jahre erstellt wurde. Die Feuerwehr Bad Rappenau besitzt 19 Einsatzfahrzeuge. Das als Ersteinsatzfahrzeug eingesetzte Löschfahrzeug sollte auf dem technischen Stand der Zeit und nicht älter als 25 Jahre sein. In Standorten, die zwei Löschfahrzeuge besitzen, sollte das Alter des zweiten Löschfahrzeugs 30 Jahre nicht übersteigen. In den nächsten zehn Jahren sollen zur Erneuerung des Feuerwehrfuhrparks der Gesamtwehr jährlich 240 000 Euro im städtischen Haushalt eingeplant werden. Aktuell wird ein Einsatzleitwagen ELW 1 neu beschafft. Für die Stützpunktwehr wird aktuell auch der 33 Jahre alte Gerätewagen zur Verkehrssicherung ersetzt. Danach sollten als erstes bei der Einsatzabteilung Bad Rappenau das 28 Jahre alte Tanklöschfahrzeug und das 25 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 16 durch ein Tanklöschfahrzeug TLF 4000 und ein Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug HLF 20 ersetzt werden. 2015 wird das 31 Jahre alte Löschfahrzeug LF 8 von Wollenberg ersetzt. 2018 und 2019 erreichen dann die Löschfahrzeuge LF 8/6 der Einsatzabteilungen Obergimpern und Fürfeld das Ersatzbeschaffungsalter von 25 Jahren. Sie sollen durch Löschgruppenfahrzeuge LF 10 ersetzt werden. Für den Bereich Bonfeld/Fürfeld/Treschklingen soll ein Mannschaftstransportfahrzeug beschafft werden, wenn die Stellplatzfrage durch Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses geklärt ist. 2023 wird dann das zweite Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 der Abteilung Bad Rappenau 30 Jahre alt und sollte durch ein Löschgruppenfahrzeug LF 20 ersetzt werden. Der Kommandowagen ist bereits 15 Jahre alt und sollte ebenfalls zügig erneuert werden.