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Datum & Uhrzeit: 2014-10-24
Autor: Anja Krezer, HSt
Im Vergleich zu den endlos langen Diskussionen, die es früher im Ellhofener Gemeinderat gab, wenn die Feuerwehr Thema war, ging es jetzt, auf der Zielgeraden zur Fusion mit Lehrensteinsfeld, mehr als flott – und das, obwohl die Entscheidungen weitreichend waren. Allerdings waren sie auch reine Formsache. Und: Alle scheinen inzwischen an einem Strang zu ziehen; sicher waren viele Punkte hinter verschlossener Tür vorbesprochen.Vertreter Die wichtigsten Dinge zur Verschmelzung der beiden Feuerwehren habe man neulich in einem Interview in der Heilbronner Stimme nachlesen können, sagte Bürgermeister Wolfgang Rapp am Dienstagabend. Das Gremium stimmte der Gründung des Feuerwehrzweckverbandes Ellbachtal ausnahmslos zu. Die Räte bestimmten aus ihrer Mitte vier Vertreter für die Verbandsversammlung: Roland Clärle, Corina Keicher, Willi Müller und Silvia Krummhauer. Sie ermächtigten Bürgermeister Rapp, mit seinem Lehrensteinsfelder Kollegen Björn Steinbach die Satzung zu unterschreiben und damit eine Vereinbarung über den Zweckverband (ZV) abzuschließen.Der Rat stimmte auch dem Entwurf für eine Satzung zu. Darin sind wichtige Punkte geregelt:Feuerwehrhaus: Das Grundstück für das neue Feuerwehrhaus in den Rotäckern stellt die Gemeinde Ellhofen kostenlos zur Verfügung. Sie übernimmt auch die Kosten für das Bebauungsplanverfahren. Von den Kosten für den Neubau zahlt Ellhofen 60, Lehrensteinsfeld 40 Prozent. Grundlage für die Aufteilung sind die Einwohnerzahlen (Ellhofen: 3500, Lehrensteinsfeld 2300). Auch für die innere Erschließung gilt die 60:40-Regel. Hierfür stehen Kosten von 560 000 Euro im Raum. Bei der äußeren Erschließung (570 000 Euro) zahlt Ellhofen die Hälfte, die andere Hälfte der Zweckverband nach dem 60:40-Schlüssel. Alles, was zum Unterhalt gehört, etwa neue Fahrzeuge, zahlen beide Partner hälftig, Zuschüsse abgezogen. Rapp teilte mit, dass das Architekturbüro Riemer Planung vor Feuerwehrleuten und Ältestenräten beider Orte am Montag erste Skizzen für den Neubau gezeigt habe. Und dass ein Bauausschuss gebildet werden soll mit Feuerwehrleuten, Rathauschefs und Architekt.Verbandssitz: Der Zweckverband hat seinen Sitz in Ellhofen. Will Bürgermeister Rapp Chef des neuen Verbandes werden? Auf HSt-Nachfrage äußert er sich dazu nicht.Aufgaben: Der Verband muss einen Feuerwehrbedarfsplan erstellen. Er übernimmt die Aufgaben nach dem Feuerwehrgesetz und baut das neue Magazin.Übergangsregelungen: Bis die neue Verbandsfeuerwehr einen Kommandanten gewählt hat, übernimmt Lehrensteinsfelds Chef Thomas Oeckler die Leitung kommissarisch. Er hat bereits signalisiert, dass er sich vorstellen kann, für den Kommandantenposten im ZV zu kandidieren. Wichtig: Sobald der neue ZV besteht, endet der Dienst in den bisherigen Feuerwehren Ellhofen und Lehrensteinsfeld. So können diejenigen ihren Hut nehmen, die in Ellhofen schon eine Weile Dienst wider Willen tun und diejenigen, die eine fusionierte Wehr ablehnen. Alle anderen müssen der Form halber neu eintreten.Diskussionen in der Ratsrunde gab es keine, nur ein paar Statements. Bürgermeister Rapp betonte, es sei „ein sehr gutes Zusammenwirken auf dem Weg zur gemeinsamen Wehr“. Willi Müller (Freie Wähler) meinte: „Ich freue mich, dass wir soweit sind. Auch bei der Feuerwehr ist Bewegung drin.“ Müllers Fraktionskollege Alfred Schäfer freute sich: „Auch die Arbeitssgruppe der beiden Feuerwehren ist aktiv dabei.“Bild 1: Hände hoch für die gemeinsame Feuerwehr: Einstimmig fassten die Ellhofener Gemeinderäte ihre Beschlüsse. (Foto: Thomas Braun)Bild 2: Hier, an der Landesstraße 1102 zwischen Ellhofen und Lehrensteinsfeld, soll das neue Feuerwehrhaus gebaut werden. (Foto: Archiv/Freudenberger)