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Datum & Uhrzeit: 2013-12-19

Autor: Reto Bosch, HSt

Die Feuerwehrleute erhalten neben der Einsatzkleidung und der Ausgehuniform eine sogenannte Tagdienstuniform. Auf die Städte und Gemeinden kommen erhebliche Kosten zu. Auch, weil zusätzlich die Ausgehuniform nach und nach durch ein neues Modell ersetzt werden soll. Timo Frey, im Gemeindetag-Kreisverband für dass Thema Feuerwehren zuständig, rechnet insgesamt mit Kosten von 400 bis 600 Euro pro Mann und Frau.Vorschrift Die Pläne zur neuen Dienstkleidung stehen schon seit einiger Zeit zur Diskussion. Nun ist aber die Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums rückwirkend zum 1. Oktober in Kraft getreten. Gedacht sind die neuen funktionalen Modelle für den Ausbildungsdienst, für Arbeiten in feuerwehrtechnischen Werkstätten, beim Sicherheitswachdienst oder „bei vergleichbaren anderen Tätigkeiten, die weder repräsentativ noch einsatzbezogen sind“, wie es in der Vorschrift heißt. Die bisherige Ausgehuniform wurde nach 60 Jahren überarbeitet. Sie diente ehemals als Schutzkleidung für den Einsatzdienst. „Sie hielt den heutigen Ansprüchen schon lange nicht mehr stand“, erklärt Timo Frey. Eine moderne und funktionale Bekleidung sei ein nicht zu unterschätzender Anreiz für die Gewinnung von ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen. Der Arbeitskreis Feuerwehr des Kreisverbands schlägt vor, die Dienstuniform bis Ende 2016 einzuführen. „Ein Sonderförderprogramm ist nicht vorgesehen“, sagte Timo Frey. Im Klarext: Die Anschaffungskosten hält das Land für abgedeckt über die pauschalen Zuwendungen für die Feuerwehrleute. Das sind 85 Euro pro Aktiven und Jahr.Nicht alle Feuerwehren sind für die neuen Uniformen Feuer und Flamme. „Bei uns wird das kritisch gesehen. Die Feuerwehr würde das Geld lieber in Sachausstattung stecken“, sagt Neudenaus Bürgermeister Manfred Hebeiß in der Sitzung des Gemeindetag-Kreisverbands. Offenaus Bürgermeister Michael Folk sieht das anders, hält die Neuerung für sinnvoll. Klaus Holaschke, Verbandsvorsitzender und OB in Eppingen: „Bis 2016 schaffen wir das finanziell nicht.“ In seiner Stadt würden immerhin 400 Uniformen benötigt.Gebühren Ihre Einsätze bekommen Feuerwehren teilweise vergütet, zum Beispiel von Versicherungen. Timo Wolf, Bürgermeister in Gemmingen, fordert, dass die Kalkulation solcher Gebühren überarbeitet werden muss, um die Einnahmen zu verbessern. Und Wolfgang Rapp (Ellhofen) würde neue Tagdienstkleidung nur als Ersatz für die bisherige Ausgehuniform begrüßen. „Das wurde geprüft und verworfen“, meinte dazu Timo Frey. Er wird nun die Meldungen der Kommunen aufnehmen, um Sammelbestellungen in Auftrag geben zu können.Bild: Die neue Tagdienstuniform ist funktional gestaltet. Foto: Landesfeuerwehrverband