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Datum & Uhrzeit: 2013-06-03

Autor: Steffen Heizereder, HSt

"Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Volker Lang, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Heilbronn. Das Hochwasser vom Wochenende habe die Region weitestgehend verschont. Vereinzelt hatten die Feuerwehren jedoch mit den Flüssen, die über die Ufer traten, schwer zu kämpfen.Beispielsweise in Lauffen am Neckar. Es sind beeindruckende Wassermassen, die am Samstagmorgen durch das Wehr in Lauffen peitschen. Die Stadt am Neckar ist besonders von den Überschwemmungen betroffen. "Das Hochwasser hat größere Ausmaße angenommen, als erwartet", sagt Heiner Schiefer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Lauffen. Über sechs Meter beträgt der Pegel des Neckars am Sonntagmorgen. Ein Spitzenwert. Normalerweise beträgt der Pegel hier lediglich drei Meter. Am Samstag tritt der Fluss über die Ufern und überschwemmt die Kiesstraße.Bereitschaft Die Lauffener Feuerwehr ist seit Freitagabend in ständiger Hochwasserbereitschaft. Die ehrenamtlichen Helfer verteilen Sandsäcke und Pumpen. Drei Autos müssen aus dem Überschwemmungsgebiet abgeschleppt werden, darunter ein Mercedes, der in eine überflutete Straße gefahren ist. Wenige Kilometer weiter im Neckarsulmer Stadtteil Obereisesheim das gleiche Bild: Großeinsatz für die Feuerwehr. Das Sportzentrum Happy Match und das Ernst-Freyer-Freibad stehen unter Wasser. Einen Damm an der Landesstraße 1100, der Verlängerung der Neckartalstraße, haben die Helfer mit Sandsäcken verstärkt. Die Straße bleibt bis auf Weiteres voll gesperrt, da der Straßendamm durchfeuchtet ist, teilte das Landratsamt gestern mit.Campingplatz Land unter meldet auch Gundelsheim. In der Spitze misst der Neckar hier 7,71 Meter. "Das ganze Gebiet hat es heftig erwischt", sagt Werner Schulz, Hydrologe der Hochwasser-Vorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ). Der am Fluss gelegene Campingplatz ist überflutet. Freitagnachmittag haben die letzten Urlauber ihre Zelte abgebrochen. Am Freitag hat Dauerregen den Neckar so stark anschwellen lassen, dass der Schiffsverkehr eingestellt werden musste. Im Landkreis Ludwigsburg sind an Wehranlagen starke Schäden entstanden. Nach derzeitigen Schätzungen von Walter Braun, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamts Stuttgart können auf dem Neckar in den kommenden acht bis 14 Tagen keine Schiffe fahren.Im Kraichgau haben sich die Regenrückhaltebecken des Zweckverbands Elsenz-Schwarzbach bewährt. Auch im Schozach- und Leintal sowie im Hohenlohekreis zeigen die Hochwasserschutzmaßnahmen Wirkung. Große Überschwemmungen bleiben hier aus.Die Polizei musste am Wochenende mehrere überschwemmte Straßen sperren. Folgende Straßen sind am Sonntagabend noch gesperrt: die Landesstraße 1101 zwischen Neckarsulm und Obereisesheim, die Landesstraße 1100 bei Obereisesheim, die Landesstraße 528 zwischen Heinsheim und Gundelsheim, die Landesstraße 1045 zwischen Brettach und Kochersteinsfeld, die Ortsdurchfahrt Kochertürn, die Kiesstraße in Lauffen, die Bahnunterführungen, sowie die Mühlstraße und Neckarstraße in Gundelsheim, die Felix-Wankel-Straße in Neckarsulm und die Kranenstraße in Heilbronn.Bild: Mit dem Boot gelangen Feuerwehrleute ins Ernst-Freyer-Bad. Foto: Heizereder