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Datum & Uhrzeit: 2012-10-26

Autor: Gabriele Schneider (Kraichgau-Stimme), Feuerwehr Bad Rappenau

Übung in Heinsheim: Einsatzkräfte holen sich Rüstzeug für den Fall des HochwassersArtikel der KST zur Hochwasserschutzübung am 20.10.2012 in HeinsheimBad Rappenau Samstagnachmittag 60 Feuerwehrleute aus der Gesamtstadt Bad Rappenau sind im Feuerwehrhaus in Heinsheim angetreten. Auf dem Programm steht eine Hochwasserschutzübung der Freiwilligen Feuerwehr, angeleitet vom Zweckverband Hochwasserschutz Elsenz-Schwarzbach. Es ist die erste Übung dieser Art, sagte Matthias Kampp, Heinsheims Kommandant.Bevor die Wehrleute ausrücken , um an drei Stationen die Praxis zu üben, lernen sie die nötige Theorie, denn Hochwasser gibt es immer, ob am Fluss oder in der Ortslage, so Henry Liphardt vom Zweckverband. Hans-Ulrich Kretz, Leiter des Tiefbauamts, bestätigt: Allein in Heinsheim habe es 1993, 1995 und 1996 schwere Hochwasser gegeben. In den letzten zwei Jahrzehnten habe die Stadt viele Gegenmaßnahmen ergriffen, erklärt OB-Stellvertreter Willi Freymeyer. Der Neckar zeige sich ja meist friedlich und gemächlich: Er kann aber auch ein garstiger Geselle sein, wenn er über die Ufer tritt. Die Wehrleute proben, damit sie im Ernstfall fachkundig gegen die Fluten angehen können und wissen, wie man hinlangt, so Liphardt, der den teilnehmenden Feuerwehrleuten, Bauhofmitarbeitern und DLRG-lern das richtige Handwerkzeug mitgeben will.Strategie Der Sandsack ist das Universalwerkzeug, erklärt er. Auf dem Parkplatz hinter dem Feuerwehrhaus übt eine Gruppe den Aufbau einer Sandsack-Abfüllstation. Dafür braucht man viele Helfer, eine gute Strategie sowie eine durchdachte Logistik für das Füllen der Säcke und den Transport zum Einsatzort. Hier wird auch ausprobiert, welche Hilfen am besten taugen: Soll der Sand durch abgeschnittene Pylonen in die Säcke kommen, durch Abfülltrichter oder ein Stück Plastikrohr? Entwickeln Sie ruhig eigene Ideen, fordert Liphardt auf. 16 Tonnen Sand füllen die Kameraden in Säcke, lernen Stapeltechniken und legen die Strecke fest, auf der sie am schnellsten zum Einsatzort gebracht werden. Eine andere Gruppe kontrollierte Hinderlandszuflüsse, Pumpstellen, Verdolungseinläufe.Viel geholfen ist schon, wenn Laub oder Äste regelmäßig aus den Rechen entfernt werden. Sonst schwappt im Ernstfall das Wasser hinunter ins Dorf.Sperre Drittes Szenario ist der Neckar-Übertritt. Im Jahr 2000 wurde der 330 Meter lange, mannshohe Hochwasserdamm eingeweiht, den der Weg zum Sportplatz quert. Diese Öffnung dichten die Wehrleute mit einer Balkensperre ab. Auch der Aufbau einer Barrikade aus hunderten von Sandsäcken, die gegen Damm-Durchsickerung wirkt, steht auf dem Programm. Die Bevölkerung könne im Ernstfall mithelfen, etwa beim Füllen der Säcke. Besonders wichtig sei, alles gut zu planen. Bürger selbst können in Eigenregie vorsorgen. Tipps gibt unter anderem die Seite www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/83245/. Siehe Artikel im PDF-Anhang