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Datum & Uhrzeit: 2010-09-02

Autor: Ulrike Plapp-Schirmer, HSt

Er hat eine Herausforderung gesucht. Und er hat sie gefunden. Felix Mann ist seit 1. April Stadtkommandant der Bad Rappenauer Feuerwehren. Seitdem ist sein Arbeitstag länger, sind die Aufgaben vielfältiger als vorher, als er bei der Berufsfeuerwehr in Heilbronn gearbeitet hat. Denn unabhängig davon, ob er Feierabend hat oder nicht: Geht der Alarm los, ist er dabei. "Wenn ich an den Baggersee will, muss ich mich mit meinem Stellvertreter Thomas Wachno absprechen", erzählt Felix Mann. Doch als Klage ist das nicht gemeint.Verantwortung Er würde es jeder Zeit wieder tun, sagt er über seine hauptamtliche Stelle. Felix Mann begann seine eigene Feuerwehrlaufbahn bei der Jugend in Fürfeld und lernte sein Handwerk von der Pieke auf. Seiner Verantwortung für die 240 aktiven Feuerwehrleute in Bad Rappenau und den Teilorten, für die Gerätschaften, die im Einsatz funktionieren müssen, für die Menschen, die hier wohnen, ist er sich immer bewusst.Die Aufgaben, die die Feuerwehr in Bad Rappenau leisten muss, sind vielschichtig: Die Stadt hat sich in den zurückliegenden Jahren gewandelt. Neue Wohn- und Gewerbegebiete sind dazugekommen, neue Firmen haben sich angesiedelt, neue Pflegeheime wurden gebaut. Die Kureinrichtungen und die Autobahn A 6 stellten besondere Herausforderungen dar, betont Mann. Da müsse sich die Feuerwehr mitentwickeln. "Bad Rappenau hat fast 21 000 Einwohner und eine Fläche von 75 Quadratkilometern: Das ist riesig."Dass die Kurstadt seit April einen hauptamtlichen Kommandanten hat, meint der 24-Jährige, "war höchste Zeit". Denn vieles lasse sich ehrenamtlich nicht mehr bewältigen. Felix Mann arbeitet zur Zeit bis tief in die Nacht. Er arbeitet sich ein. Arbeitet an einem Feuerwehrsbedarfsplan und an Überlegungen zu einem sogenannten Wasserförderungszug, bestehend aus zwei Abteilungen und einem Wagen mit 1000 Metern Schlauch. Brennt einer der zahlreichen Aussiedlerhöfe auf der Gemarkung, der Wagenbacher Hof oder Häuser in Wollenberg, muss die Feuerwehr immer noch das Wasser dorthin bringen. "Nein", sagt Felix Mann, "zur Feuerwehr geht man nicht, weil man Spaß am Drehleiterfahren hat." Zur Feuerwehr gehe man, weil man Gutes tun wolle, weil man wisse, dass man seine Freizeit sinnvoll einsetze und weil die Kameradschaft stimme.Wahrnehmung Dass die Wehren und ihre Mitglieder in der Öffentlichkeit respektvoll wahrgenommen werden, ist Felix Mann wichtig. Deshalb war die Öffentlichkeitsarbeit auch das, was er als erstes anging: Der stellvertretende Kommandant Axel Klumbach kümmert sich darum. Vieles gelte es aufzuarbeiten.Wie bei seinem Vorgänger, dem ehrenamtlichen Kommandanten Wilhelm Bödinger, fällt auch die regelmäßige Wartung der 700 Gerätschaften, Fahrzeuge, Atemschutzmasken und Schläuche in Manns Verantwortungsbereich. Genau hier sieht er Bedarf für eine weitere hauptamtliche Stelle. Bislang würden sämtliche Gerätschaften zur Prüfung weggegeben. Gerade, weil die Feuerwehr so eine kostenintensive Ausrüstung habe und externe Prüfungen teuer wären, würde sich ein Gerätewart lohnen, meint Mann: "Hier muss sich mittelfristig etwas tun." Schließlich sei die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Stadt.Foto: HSt